Kapuzinerkresse: essbare Heilpflanze
Sie haben Kapuzinerkresse im Garten? Sehr gut, denn so können Sie sich nicht nur an einer leuchtenden Blütenpracht erfreuen. Die beliebte Nutzpflanze ist überdies essbar und besitzt heilende Kräfte. Deshalb wurde die „Große Kapuzinerkresse“ zur Heilpflanze des Jahres 2013 gekürt.
Kapuzinerkresse: Heilpflanze und pflanzliches Antibiotikum
Bisher kannte ich die Kapuzinerkresse nur als hübsche Gartenpflanze und schmuckvolle Balkonblume. Dass das zur Ordnung der Kreuzblütenartigen zählende Kapuzinerkressengewächs ebenfalls ein Heilkraut ist und sogar zur Heilpflanze des Jahres 2013 ernannt wurde, war mir gänzlich unbekannt.
Was macht die „Große Kapuzinerkresse“ zum Heilkraut?
- sie stärkt das Immunsystem
- setzt Bakterien „Schach matt“
- erstickt Pilze im Keim
- hemmt Viren
- hilft wirksam bei Atemwegerkrankungen und grippalen Infekten der oberen Luftwege und Nasenhöhleninfekten
- hat sich als pflanzliches Antibiotikum bewährt
Die Große Kapuzinerkresse hat sich in der Naturheilkunde einen großen Namen gemacht, weshalb die Auszeichnung zur Arzneipflanze des Jahres 2013 durchaus Berechtigung hat. Die Inhaltsstoffe der weit kriechenden Zier- und Nutzpflanze, die auch gerne „klettert“, können ebenfalls Muskelschmerzen lindern. Nach Europa gelangte sie gegen Ende des 17. Jahrhunderts. In ihrer ursprünglichen Heimat, hauptsächlich in Süd- und Mittelamerika, galt sie bereits seinerzeit als „Wunderheilmittel“.
Kann man Kapuzinerkresse essen?
Als ich im August 2017 meiner Freundin in ihrem Nutzgarten einen Besuch abstattete, war ich hellauf begeistert. Die spätsommerliche Blütenpracht entlockte mir einen Ausruf des Entzückens. Der paradiesische Kleingarten war eine Idylle der Vielfalt. Umschlossen wurde das Gartengrundstück von Rabatten mit Blumen in leuchtenden Farben und Nutzpflanzen aller Art.
Kohlweißlinge und Zitronenfalter flatterten umher. Honigbienen labten sich am Nektar der Blüten. Selbst in der schattigsten Ecke entdeckte ich rote, gelbe und orangefarbenen Blüten, die im Schein der untergehenden Sonne magisch leuchteten. Umhüllt von großen, saftigen Blättern, die zum „Anbeißen“ aussahen.
Ich hatte diese Pflanze selbst schon einmal in meinem Blumenkasten. Der Name war mir allerdings entfallen. Darauf angesprochen teilte mir meine Freundin mit, dass es sich dabei um die Heilpflanze des Jahres 2013 handelte, die in Deutschland allgemein als Kapuzinerkresse bekannt ist.
Frisch vom Beet direkt in den Mund – köstlich und gesund!
Ich traute meinen Augen kaum, als meine Freundin die Kapuzinerkresse vom Beet pflückte und in den Mund steckte. „Probier`mal“, meinte sie genussvoll kauend. „Schmeckt herrlich frisch. Etwas bitter zwar, doch genau das macht den Geschmack aus!“
Kapuzinerkresse essen? Dazu noch ungewaschen, direkt vom Beet? Die Unbekümmertheit meiner Freundin belehrte mich jedoch eines Besseren. Sie lebte immerhin noch als wir daheim ankamen. Schmutz reinigt bekanntlich den Magen und früher hatte ich mich auch nicht so zickig, probierte Sandkuchen, lutschte die Blüten von Traubennesseln aus und kaute Sauerampfer. Aber Kapuzinerkresse hatte ich noch nie gegessen.
Ich nahm mir eine Handvoll Blätter und Blüten mit nach Hause genommen. Doch bevor ich diese vertilgte, wollte ich wissen, ob die Heilpflanze des Jahres 2013 tatsächlich zu den essbaren Blüten und Pflanzen gehört. Als ich die Suchmaschine befragte, ob man Kapuzinerkresse essen kann, erhielt ich Antworten über Antworten. JA!
Essbare Blumen in der deutschen Sommerküche
Die Südamerikaner tun es schon lange: Kapuzinerkresse essen. In Südamerika gilt die Tropaelum tuberosum als wichtiges Lebensmittel. Die „knollige Kapuzinerkresse“ zeichnet sich durch die Bildung von Knollen im Wurzelbereich aus und ist in Teilen Südamerikas so etwas wie für uns die Kartoffel. Die gekochten Knollen der Kapuzinerkresse besitzen einen hohen Vitamin C Gehalt. Sie können sogar getrocknet verzehrt werden.
Sowohl die Knospen, Blüten als auch die Blätter der Nutzpflanze können roh verzehrt werden. Mit essbaren Blüten wird jedes Gericht zum Augen-Gaumen-Schmaus. Sobald etwas Farbe ins Spiel besser gesagt in den Salat kommt, schmeckt selbst Kindern der sonst eventuell verschmähte Blattsalat. Auch kalte Platten profitieren von der Kapuzinerkresse, die in dem Fall als essbare Deko zum Einsatz kommt. In Suppen entfaltet die Heilpflanze des Jahres 2013 ihr würziges Aroma.
Kapuzinerkresse kann man essen, sie ist bekömmlich und schmeckt lecker. Das darf ich nun ruhigen Gewissens sagen!
Wenn es zur Abwechslung mal kein Butterbrot mit gesunden Radieschen sein soll, probieren Sie es mit Blättern und Blüten der Kapuzinerkresse auf der Stulle.
Oder wie wäre es mit einer vegetarischen Kräuterrolle? In diesem Artikel finden Sie das Rezept für den leckeren Gaumenschmaus mit essbaren Blüten. Ich werde essbare Blumen in Zukunft mehr in meine Sommerküche „einbauen“. Du auch?
Kapuzienerkresse ist eine Pflanze die gut schmeckt und sehr viele Vitamine und Mineralien hat. Das etwas herbe Aroma passt sehr gut zu Tomaten und vielen Gerichten.
http://www.oma-kocht.de/rezept/aus-blumenknospen-falsche-kapern-zaubern/
Tolle Idee, liebe Alma, muss ich unbedingt mal ausprobieren. Blumenknospen als Kapernersatz, echt cool. 🙂 Wieder was gelernt.
Danke für den Tipp.
LG Kerstin